“Wir, Imame und Moscheepräsidenten von der Union der Albanischen Imame in der Schweiz (UAIS), sind empört darüber, dass einige Medien und gewisse Kreisen hier in der Schweiz, durch Etikettierung und nicht bewiesenen Fakten, das Image der albanischen Imame und ihrer Moscheen in der Schweiz zu entwürdigen versuchen und ihren grossen Beitrag für die Integration der Muslime in dieser Gesellschaft nicht zu erkennen, indem sie unsere Moscheen mit angeblich radikalen Personen oder Organisationen in Verbindung bringen, als ob sie unsere Moscheen finanziell unterstützen.
Wir leben immer noch in einem Rechtsstaat, in dem die Anschuldigungen, noch dazu solch schwerwiegende, bewiesen werden müssen. Die Beweislast kann nicht einfach umgedreht werden. Die Beweispflicht liegt beim Ankläger (necessitas probandi incumbit ei qui agit), und nicht beim Angeklagten.
Trotzdem, stellen wir explizit klar, dass wir keinerlei finanzielle Unterstützung von inn- und ausländischen islamischen Organisation erhalten. Eine materielle Unterstützung von Personen oder Organisationen von denen verzweifelt wird, dass sie verdächtige und intransparente Aktivitäten durchführen, möchten und brauchen wir auf keinen Fall.
Solche Etikettierungen sind für unsere Moscheemitglieder eine tiefe seelische Verletzung, da sie den maximalen Beitrag für den Erwerb, den Bau und der Betrieb dieser Moscheen leisten.
Jede Moschee regelmässig plakatiert und legt offen in ihren Räumlichkeiten die Informationen über die finanzielle Unterstützung ihrer Mitglieder und anderen Gönner.
Jede Moschee verfügt über einen Kassierer, manche sogar noch über einen Buchhalter, um eine effektive finanzielle Verwaltung zu ermöglichen. Demzufolge ist jede Moschee bereit, allen Schweizerischen Behörden die gesamten finanziellen Daten bis zum letzten Franken offen zu legen.
Wir machen klar, dass die Finanzierung für den Erwerb, den Bau und Betrieb unserer Moscheen hauptsächlich durch unsere Moscheemitglieder gewährleistet wird. Ausser mit ihren jährlichen Mitgliedsbeiträgen, unterstützen sie unsere Moscheen mit zusätzlichen Spenden und vor allem mit ihrer freiwilligen Arbeit, weil die meisten von ihnen schon seit langem einen Handwerkberuf ausüben.
Die einzige Unterstützung ausserhalb unserer Moscheen kommt von anderen albanischen und nicht-albanischen Moscheen aus der Schweiz, die an einem Freitag von ihren Besuchern Spende sammeln. Die grösste finanzielle Unterstützung erhalten unsere Moscheen von Schweizer Banken in Form von Hypotheken oder Baukredite. Diese machen den grössten Teil der Finanzierung aus, sowie beim Kauf oder bei einem Neu- oder Umbau.
Wir wünschen uns von allen relevanten Faktoren, Medien sowie Behörden, dass sie die Hingabe und den Beitrag unserer Moscheen bezüglich der Integration und Zusammenarbeit für die Mitgestaltung der gemeinsamen Gesellschaft einzusehen und zu anerkennen.
Wir erhoffen uns, dass unsere Moscheen hier in der Schweiz als seriöse Partner in der Prävention und Bekämpfung von radikalen Tendenzen angesehen werden, von welchen unsere Jugendlichen beeinflusst werden könnten. Da der Radikalismus und Extremismus in erster Linie uns Muslimen schaden.”
Regensdorf, 20.11.2016
*Die Stellungnahme ist in einer Sitzung in Regensdorf um 20.11.2016 von der Union albanischer Imame der Schweiz gelesen worden, die auf Deutsch der Imam Rejhan Neziri gelesen hatte.