Publikuar më: 30.11.2016
BEGRÜSSUNG DER STUDENTEN
- Guten Morgen, geschätzte Gäste
- Ich freue mich sie hier heute im Namen der Paradies Moschee willkommen heissen zu dürfen.
- Ich heisse Feim Dragusha und bin der Imam des Vereins Paradies Moschee und habe diese Moschee am 1 Juli 2012, unter anderem mit der Intention eine internationale Moschee zu gründen etabliert.
ZIEL DER GRÜNDUNG DES VEREINS PARADIES MOSCHEE
- Mein Gedanke dazu, eine internationale Moschee zu gründen liegt in der Wichtigkeit Menschen unabhängig ihrer Herkunft einen Ort zu ermöglichen, an dem gemeinsam gebetet werden kann.
- Im Kanton St. Gallen leben mehr als 121 unterschiedliche Nationalitäten darunter befinden sich ca. 30 bis 40, die mehrheitlich dem muslimischen Glauben angehören.
- Es wäre unmöglich dass, ein jede dieser Nationalitäten ihre eigene Moschee führt.
- Um eine internationale Moschee etablieren zu können bedarf es an diversen Sprachkenntnissen, wie arabisch, englisch und albanisch, denn die meisten Muslime hier in der Schweiz kommen aus dem Kosova, Mazedonien, Süd Serbien die alle albanisch verstehen.
- Jedoch ist die wichtigste Sprache hier für uns deutsch.
- Es war und ist für mich nicht einfach meine Vorträge gleichzeitig auf drei Sprachen (albanisch 20 min, arabisch und deutsch 15 min) zu halten.
- Das ist für mich eine stetige Herausforderung.
DIE RELEVANZ (WICHTIGKEIT) EINER MOSCHEE
- Wir leben im Zeitalter der Globalisation, in dem es jedem Menschen freisteht das zu tun oder zu sagen, was er möchte.
- Wir leben in einer Zeit, in der es Menschen schwerfällt entscheiden zu können, wem sie vertrauen können und wem nicht, somit ist es unbedingt notwendig einen Ort zu gewähren und zu präsentieren an dem das wahre Bild vom Islam ausgelebt wird.
- Aus diesem Grund habe ich in den vergangenen 4 Jahren viele Herausforderungen bewältigt, zum Beispiel mit der Konfrontation mit Journalisten, deren Bild des wahren und friedlichen Islams durch schlechte Ereignisse wie Terroranschläge, ISIS, Flugzeugabstürze, Charlie Hebdo, etc. in ein falsches Licht gerückt werden, da diese Untaten von Menschen im Namen des Islams begangen wurden, jedoch nicht mit dem wahren und friedlichen reinen Islam vereinbar sind.
WAS MACHEN MUSLIME EIGENTLICH IN DER MOSCHEE?
- Viele Menschen, die hier leben haben leider Vorurteile gegenüber dem Islam und den Muslimen.
- Die Menschen, die hier in unsere Moschee zum Beten kommen sind genau dieselben Leute, die sie im Coop, Migros, Jumbo antreffen, dieselben, die hier arbeiten zum Beispiel für die Erbauung des Rosenberg Tunnels und viele Gebäude oder im Kantonsspital tätig, ja die meisten von ihnen sind sogar längst eingebürgerte Schweizer.
- Die Menschen treffen sich hier nicht nur zum Beten, sondern kommen hierher, um verschiedene Veranstaltungen und Aktivitäten wahrzunehmen.
- Die Paradies Moschee öffnet seine Türen für alle Menschen jeglicher Nationalität.
- Seit der Gründung der Moschee bis heute haben wir zum Beispiel viele wichtige Persönlichkeiten dazu eingeladen, bei uns Reden zu halten wie zum Beispiel Botschafter, Gelehrte, Imame, Pfarrerinnen und Pfarrer. Wir haben viele Seminare gehalten, Veranstaltungen für Frauen und Jugendliche, unter anderem kostenfreie Deutschkurse oder Kinderbetreuung angeboten.
WAS MACHT DER IMAM IN DER MOSCHEE
- Grundlegende Aufgabe des Imams ist das Vorbeten der 5 täglichen Gebete, aber nicht nur das, es gehört auch zu meinen Aufgaben, Menschen zu beraten, ihnen mit Ratschlägen zu helfen.
- Vorträge zu halten, Eheschliessungen zu vollbringen, aufzuklären, zu integrieren, Veranstaltungen zu unternehmen und in der Gemeinschaft des Vereins Paradies Moschee den wahren Islam auszuleben und zu präsentieren im Schweizerischen Kontext.
- Es ist eine sehr vielfältige und verantwortungsvolle Aufgabe des Imams.
DIE AUFGABE DES IMAMS AUSSERHALB DER MOSCHEE
- Aufgabe des Imams ist es auch Seelsorge zu leisten.
- In meiner Tätigkeit wirke ich als Brückenglied zwischen der Moschee, den Muslimen und Kirchen, Synagogen, Schulen und Behörden.
- Ich nehme auch an internationalen Konferenzen und Interreligiösen Dialogen teil. (Kosovo 2013 und 2014 und Belfast 2014 und Düsseldorf- Deutschland).
- Ich gebe viele Interviews, arbeite mit Schulen zusammen und mache Öffentlichkeitsarbeit.
- Ich predige hier bewusst nicht nur auf Albanisch und arabisch sondern auch auf Englisch und vor allem bevorzugt auf Deutsch, auch werden regelmässig Berichte über die Moschee veröffentlicht, da mir die Transparenz sehr wichtig ist.
Zusammenfassend kann ich bezeugen, dass die Mehrheit der Muslime ihr bestes dazu beigetragen hat, ihre Familien zu unterrichten, ihre Kinder arbeiten hier, sie sind bestens integriert und besitzen die erforderlichen Sprachkenntnisse, ja sogar einige unternehmen universitäre Abschlüsse, die Anzahl Studierender albanischer Herkunft beträgt mehr als 500 an 3 verschiedenen Hochschulen/Universitäteten, so dies sollte ein beachtlich positives Beispiel für die Menschen in der Schweiz über Muslime darstellen.
In der Angelegenheit islamischer Institutionen hat die schweizerische Regierung im Vergleich zu Nachbarländern recht spät zu initiieren wie islamische Hochschulen (Madrasah), islamische Fakultäten zu etablieren. Es sollten nicht einfach generell alle Muslime und Imame kritisiert werden, sondern es sollte auch beachtet werden, wie viel die Schweizer selbst daran bemüht waren islamische Institutionen zu unterstützen.
Wenn jemand mich fragen würde, was eigentlich die Muslime in den vergangenen Jahren seit 1990 bis heute dazu beigetragen haben, kann ich sagen, dass sie Moscheen gegründet haben, und selbst Finanzierungen unternommen haben, um die Moscheen und Imame zu bezahlen. Es sollte dazu auch seitens der schweizerischen Gesellschaft ein Dank an jene ausgesprochen werden, die sich positiv und mit bestem Beispiel dazu beteiligt haben den Islam zu etablieren und damit einen positiven Beitrag für die Gesellschaft beigetragen haben.
Stellen sie sich vor, was mit diesen Muslimen ohne die wertvolle Vermittlung der islamischen Werte durch die Hilfe der Imame geschehen wäre?
Ich bin mir sehr sicher, dass mehrheitlich alle Moscheen in der Schweiz die Intention haben, sich in die schweizerische Gesellschaft zu integrieren und mit den Behörden und den Regierungen transparent kooperieren möchten, nicht wie in den vergangenen 20 Jahren, als deren Stimme noch weniger Gehör gefunden hat, oder auch noch weniger aktuell im Fokus der Gesellschaft stand. Von diesen Moscheen, gibt es viele Mitglieder, die der Gesellschaft beispielsweise als Lehrer, Doktoren, Krankenschwestern, Polizisten, Anwälte usw. dienen.
Ich hoffe, dass sie alle (studierende der Pädagogischen Hochschule St. Gallen), die sich hier nun in der Moschee sitzend befinden alle die positive Botschaft nach aussen übermitteln können, dass Muslime Menschen sind, wie sie selbst auch und dass von den wahren Muslimen keinerlei Gefahr ausgeht.
Ich freue mich darauf, dass wir als Muslime und Nichtmuslime zusammen arbeiten werden um gemeinsam eine Brücke zu bauen und nicht Mauern zwischen uns entstehen lassen.
VERABSCHIEDUNG UND DANK
Ich möchte ihnen allen für ihren Besuch und ihre Interesse danken. Es wäre mir eine Freude, einmal einen Vortrag in ihrer Hochschule halten zu dürfen. Auch möchte sie auf unseren baldigen Tag der offenen Tür am 10. Dezember von 9 Uhr bis 17 Uhr aufmerksam machen, zu dem sie alle herzlich eingeladen sind.
Datum: 25 November 2016
Ort: Verein Paradies Moschee – St. Gallen
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Imam und Religionslehrer: Feim DRAGUSHA
Bachelor: Islamwissenschaft (Islamic Studies)
Magister in Vergleichenden Religionswissenschaften (Comparative Religions)
Doktorats Kandidat (PhD Candidate) an der Universität Brunei Darussalam